An jenem nebligen Morgen am Bodensee ahnte ich noch nicht, dass ich kurz davorstand, die Begegnung meines Anglerlebens zu machen. Hier ist meine Geschichte vom Kampf mit dem größten Wels, den ich je gesehen habe.
Die Vorbereitung
Es war ein kühler Septembermorgen, als ich mein Boot zu Wasser ließ. Die Luft war feucht, und der Nebel hing tief über dem See. Perfekte Bedingungen für einen Großwels, dachte ich mir.
Meine Ausrüstung war sorgfältig gewählt:
- Eine robuste Wallerrute
- Eine große Stationärrolle mit geflochtener 0,50er Schnur
- Ein 1,20 m langes Stahlvorfach
- Ein großer Einzelhaken mit einem 30 cm langen Köderfisch
Der Biss
Stunden vergingen ohne einen Biss. Die Sonne stieg höher, und ich überlegte schon, einzupacken. Da plötzlich, gegen 11 Uhr, kam der Moment:
Ein heftiger Ruck ging durch meine Rute. Die Bremse meiner Rolle kreischte, als ob sie den Schmerz der sich abspulenden Schnur zum Ausdruck bringen wollte.
Der Kampf
Was folgte, war ein epischer Kampf von fast zwei Stunden. Der Wels zog mein Boot quer über den See. Meine Arme schmerzten, der Schweiß rann mir übers Gesicht. Mehrmals dachte ich, ich hätte ihn verloren, nur um dann wieder einen kraftvollen Zug zu spüren.
Die Landung
Als ich den Fisch zum ersten Mal sah, stockte mir der Atem. Ein gewaltiger, dunkler Schatten glitt unter meinem Boot hindurch. Mit zitternden Händen und klopfendem Herzen gelang es mir schließlich, den Riesen zu landen.
Der Rekord
Ungläubig starrte ich auf den Giganten in meinem Boot. Mit Hilfe einiger herbeigerufener Angler konnten wir den Wels vermessen:
- Länge: 2,45 Meter
- Gewicht: geschätzte 110 Kilogramm
Es war der größte je im Bodensee gefangene Wels!
Das Nachspiel
Nach dem obligatorischen Foto wurde der majestätische Fisch wieder in sein Element entlassen. Langsam glitt er in die Tiefe, als ob nichts geschehen wäre.
Ich hingegen saß noch lange am Ufer, überwältigt von dem Erlebten. Diese Begegnung hat mich nicht nur als Angler, sondern auch als Mensch geprägt. Sie lehrte mich Respekt vor der Natur und ihren Geschöpfen.
Fazit
Manchmal sind es nicht die Fische, die wir fangen, sondern die Erlebnisse und Geschichten, die uns als Angler definieren. Dieser Tag am Bodensee wird für immer in meinem Gedächtnis bleiben – als der Tag, an dem ich dem Riesen begegnete und für einen Moment Teil von etwas viel Größerem wurde.